made by [einzelteil berlin]
willkommen zum siebten [einzelteil] !
Case TWS - Travel with Style
[einzeltei
berlin] geht auf Reisen!
Wie kam ich zu
dieser Idee?
Ich war auf einem
Street-Festival, wo jede Menge DJs aufgelegt haben. Nach deren Auftritt sind diese
stylishen Typen mit Ihrem 0-8-15-Nylon-Handgepäck-Koffer durch die Menge
gegangen. Das sah ziemlich uncool aus und ich dachte mir, es fehlt eigentlich
an sylishen Koffern, die nicht jeder hat und die auch individualisierbar sind.
So könnte man entweder „Werbung“ für sich machen oder sich ein individuelles
Design zusammenstellen. Der Koffer sollte unbedingt so einzigartig werden, dass
man ihn ggf. auch in eine Wohnung als Möbelstück stellen kann. Dieses löst
wiederum ein Platzproblem, wenn ein Keller fehlt.
Also war die Idee
geboren, einen Koffer bzw. ein Case selber zu bauen und zwar aus Holz!
Ob dieser dann später eher als Koffer oder als Picknickkorb oder einfach nur
zum Transportieren genutzt wird, war zunächst zweitrangig.
Ich habe mich an
den Maßen eines Handgepäck-Koffers orientiert.
Einige Fragestellungen
bei der Planung:
-Welche
Maße?
-Welches
Holz? -Welches
Design?
-Wie
Löse ich die Befestigung des Teleskopgriffes?
-Wie
sieht der Innenraum aus ohne, dass ich Nähen muss (das kann ich leider nicht) und
man trotzdem keine Tackerpunkte o.ä. sieht?
Starten wir am
Anfang:
Nachdem ich mich für ungefähre Maße eines Handgepäckstückes (50x40x25 cm)
entschieden habe, galt es, das geeignete Holz zu finden.
Dadurch, dass der Koffer ja individualisierbar sein soll, kamen für mich nur
Holzlatten in Frage die einzeln ausgetauscht, lackiert oder beschriftet werden
können.
Ich habe mich dann nach langem Suchen für eine Baumarktvariante entschieden und
Kieferlatten mit einer Breite von ca. 7,50 cm gewählt. Dadurch konnte ich
die o.g. Maße sinnvoll einhalten:
- Länge: egal, kann ja geschnitten werden
- Breite: 5 Latte = 37,50 cm
- Höhe: 3 Latten = 22,50 cm
Jetzt alles zu
Recht sägen lassen (Baumärkte bieten das kostenfrei an) und schon kann es los gehen.
Grundgerüst bauen:
Die
Fragestellung, wie ich eine Box bastle, habe ich mir aus dem Internet geholt und
auf die Bedürfnisse meines Cases angepasst. Hier eine ganz gute Anleitung zum
Bau einer Obstkiste/Weinkiste:

Holz bearbeiten/flammen:
Jetzt
sieht Kiefernholz ja nicht gerade individuell aus und aus meiner Sicht
auch nicht besonders schön, daher habe ich mich dazu entschieden das
Holz zu flammen und es somit zu einem dunkler zu färben und zum anderen
die Maserung besser hervorzuheben. Nach dem Flammen ist das Holz noch mit einer Stahlbürste zu bürsten um verbrannte Bestandteile zu entfernen. Ich habe hierzu eine Grillbürste genutzt, da die Breite genau dem Lattenmaß entspricht.
Der Effekt ist wirklich erstaunlich:
 |
Vergleich: Kieferlatten vs. geflammte Kieferlatten |
 |
Holz nach dem Flammen |
 |
Holz nach dem Flammen und Bürsten |
Der ganze Arbeitsschritt dauert etwas, aber es lohnt sich.
Fronten und Seitenteile zusammenbauen:
Jetzt habe ich mir die Front- und Seitenteile provisorisch zusammengebaut, damit sich das Ganze einfacher handhaben lässt.
Hierzu habe ich die Latten untereinander mit einem einfachen Tacker verbunden und noch Gewebeband zur Stabilisierung geklebt.
 |
Provisorisches Bauen der Fronten |
Zusammenbau:
Bevor man nun die Kiste zusammenbaut, ist es wichtig sich zu überlegen, wie man die Innenverkleidung gestalten will, bzw. welche Einbauten hinter der Verkleidung verschwinden sollen.
Beispielsweise will man ja später nicht das Gestänge der Teleskopstange im Koffer sehen. Seitenteile mit Einbauten (Griffe oder Teleskopstangen) sollten immer noch etwas verstärkt werden. Hier habe ich ganz dünne Latten benutzt und diese quer über die Latten getackert (Jedoch diesmal mit einem Elktrotacker- Hämmern geht auch!)
 |
Einbau der Teleskopstange |
Innenverkleidung:
Danach habe ich angefangen die Fronten innen mit der Bekleidung zu beziehen. Ich habe mich bei diesem Prototyp für ein einfaches Grau (Kunstleder) entschieden. Selbstverständlich kann man hier auch ein knalliges Rot oder Musterstoff verwenden. Hier sind dem Geschmack keine Grenzen gesetzt.
 |
Bespannen der Innenverkleidung |
Wichtig ist, dass man die Innenverkleidung genau an den richtigen Stellen um die Kanten herumführt und an anderen Stellen nicht. Das hängt mit dem Zusammenbau der Kiste zusammen, denn man möchte ja später keine Tackernähte sehen. Ihr werden im Resultat erkennen, was ich meine. Zum Befestigen habe ich wieder einen einfachen Tacker benutzt. Immer zunächst nur eine Seite fest tackern, dann die gegenüberliegende Seite auf Spannung fest ziehen und tackern.
 |
Einzelteile inkl. Montage der An-/Einbauten |
|
Wenn nun alle Teile geflammt, provisorisch getackert, Einbauten montiert sind und die Innenverkleidung bespannt wurde, bauen wir die Kiste zusammen. Hier habe ich einen Elektrotacker benutzt, der super geeignet ist, um die Seitenteile und die Fronten untereinander zu vernageln und die nötige Festigkeit zu geben. Um die Stabilität zu erhöhen ist es unabdinglich entweder 3kant- oder 4kant-Leisten in die Ecken zu schrauben.
 |
Unterteil des Koffers mit Innenverkleidung |
 |
Unterteil des Koffers mit Ein-/Anbauten |
Individuelle Gestaltung des Deckels mit Fototransfer:
Das Oberteil des Koffers (also die Klappe) wird nun exakt genauso gebaut, jedoch nur eine Latte hoch. Hier wollte ich nun Akzente in das [einzelteil] setzen, um zu zeigen, was alles möglich ist. Also habe ich mich dazu entschieden eine Latte in der Front weiß zu lackieren und mit dem [einzelteil berlin]-Schriftzug zu versehen.
Um diesen Schriftzug auf die weiße Latte aufzutragen, habe ich mich folgender Technik bedient: Fototransfer heißt hier das Zauberwort und ist eine super Möglichkeit auf aufwendige Schablonen zu verzichten. Hier erhaltet Ihr ein Tutorial über die Vorgehensweise.
Ein Hinweis noch: Verwendet KEINE Tintenstrahldrucker sondern
nur Laserdrucker. Das klappt viel besser!
Die Transferflüssigkeit erhaltet Ihr z.B. hier:
Eine Leimversiegelung könnt Ihr z.B. hier kaufen. (man kann auch die Transferflüssigkeit benutzen, jedoch wirkt das matte Finish hiermit besser):
Hier könnt Ihr das Resultat für den Koffer sehen:
 |
Schriftzug spiegelverkehrt auf Laserdrucker ausdrucken |
 |
Holz mit Transfermittel großzügig einschmieren |
 |
Papier auf das Holz kleben. 2 Std. einwirken lassen |
 |
Papier mit feuchten Schamm abrubbeln |
 |
Schriftzug mit Leimversiegelung |
 |
Eingebaut in die Front |
Positiv am oberen Teil ist, dass hier keine Einbauten erfolgen und somit der Zusammenbau und die Innenverkleidung recht schnell geht.
Hier das Ergebnis:
 |
Oberer Teil mit Innenverkleidung |
Jetzt wird der obere Teil mit dem Unteren durch Kofferscharniere verbunden.
Damit beim Schließen der obere auf dem unteren Teil bünig sitzt, kann man diesen mit Holzstiften fixieren, die man in die Aussteifungsecken bohrt. Außerdem sollten danach Kofferschließscharniere angebracht werden.
 |
Holzstifte (eigeklebt) zum Fixieren der beiden Teile |
 |
Verschlüsse |
Obene genannte Anbauten sowie auch Kofferecken findet Ihr z.B. auf folgender Seite:
So, nun aber genug! Hier das Ergebnis:
Hier einige Anwendungsmöglichkeiten, außer dem klassischen Zweck des Reisens, denn nach der Reise ist vor der Reise ;-)
 |
iPad-Halterung |
 |
Ab zum DVD-Abend.... |
 |
Für Chips ist auch noch Platz. |
 |
Dekorativ mit Kerzen |
 |
Ein Highlight in der Küche |
 |
Die Koffer-Bar |
 |
Im Bad als Handtuchbox |
 |
Zeitschriftenbox |
Ich hoffe Ihr habt mit [einzelteil] VII viel Spaß gehabt und Ihr seht: "Nichts ist unmöglich". Habt Ihr Ideen für euren eigenen Koffer, dann teilt sie mit uns allen.
Viele Grüße und bis zum nächsten [einzelteil] VIII !
Kommentare
Kommentar veröffentlichen